Herzlich willkommen
Jugendhilfe Rastatt
Den „Verein für systemische Jugendarbeit, Beratung und Therapie“ gründete ich mit sechs FreundInnen im September 1997 in unserer Küche.
Die Idee entstammte meiner Erfahrung als „alter“ Heimerzieher. Mir machte die Arbeit zwar immer Freude, jedoch überzeugte mich der alte Ansatz immer weniger.
Als frisch gebackener Familientherapeut war ich von dem zirkulären, ressourcenorientierten Denken dermaßen fasziniert, dass ich dies unbedingt ausprobieren wollte.
Die Entwicklung ging vom reinen familientherapeutischen Ansatz immer mehr in die systemisch-konstruktivistische Richtung bis mich dann Gunther Schmidt mit seinem hypnotherapeutischen Ansatz, Eia Asen mit der multifamilientherapeutischen Methode und Haim Omer und Arist von Schlippe mit der gewaltfreien Erziehung überzeugten.
Geprägt hat mich sicher auch Wilhelm Rotthaus, den ich öfters erleben durfte.
Unten stehendes Gedicht begleitet und erfreut mich in meinem Tun.
Die Entwicklung unserer Einrichtung war nicht immer sehr leicht. Die ersten drei Monate arbeitete außer mir mein sehr geschätzter Kollege Herr Christoph Göhler, der auch bis 2013 mein Stellvertreter war. Ein einziger Jugendlicher wurde anfangs von uns betreut, der u.a. all meine neu gelernten familientherapeutischen Methoden kennenlernen durfte (Genogrammarbeit, Timeline, zirkuläres Fragen, etc.). Nebenbei bemerkt, er hat es überlebt und besucht mich auch heute noch ab und zu.
Schwer war für meine MitarbeiterInnen und mich, diszipliniert an den Ideen der ressourcen- und lösungsorientierten Sichtweise gerade in Stresssituation, zu halten. Das klare lineare Denken hat auch seinen Charme: „er will halt nicht, weil .....“
Mit der Zeit habe ich auch gelernt, dass der systemische Ansatz nicht für alle Jugendliche der richtige und heilbringende ist, sondern dass wir in der Auftragsklärung im Vorstellungsgespräch sehr genau schauen müssen, ob wir gut für den jungen Menschen sind.
Mit den Jahren gab es langsam keinerlei Vereinsleben mehr, übrig geblieben sind Jens Janssen und Regina Schulze. Daher entschlossen wir uns, eine Umwandlung vorzunehmen.
Am 20.07.2017 wurde der Verein in eine gGmbH umgewandelt, wobei ich der alleinige Gesellschafter und Geschäftsführer bin. Auch die "Gesellschaft für systemische Jugendhilfe gGmbH" ist Mitglied der DGSF."
Mit den jungen Menschen und deren Familien, meinen guten MitarbeiterInnen, den Jugendämtern, den Schulen, Behörden und den Jugendsachbearbeitern der Polizei, vertraue ich auf eine weitere gute Zusammenarbeit.
Ihr Martin Schloß
Meine fünf unveräußerlichen Freiheiten
Zu sehen und zu hören –
was in mir ist und mit mir ist,
und nicht, was dort sein sollte,
dort war oder vielleicht sein könnte!
Zu sagen – was ich fühle und denke,
und nicht, was ich sagen sollte!
Zu fühlen – was ich fühle,
und nicht das, was ich fühlen sollte!
Zu fragen – was ich möchte,
und nicht warten, warten, warten
auf Erlaubnis!
Zu wagen – was mich reizt,
statt immer nur „Sicherheit“ zu wählen!
Ich probier's einfach aus!
Virginia Satir